Glasfasernetze sind ein zentraler Bestandteil der digitalen Infrastruktur eines Gebäudes. Entsprechend sind sie Maßgebend für ein hervorragendes Konnektivitätserlebnis der Nutzer und für eine erfolgreiche WiredScore Zertifizierung.
Tech-Interview: Glasfaservorverkabelung im Gebäude
Posted:
11 / 25 / 2022
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Obwohl gebäudeinterne Glasfaservorverkabelungen bis zur Mietfläche mittlerweile zum Standard gehören, lohnt sich ein genauerer Blick auf Art und Ausführung. Eigentümer von Gebäuden haben bei der Realisierung von Glasfaservorverkabelungen zwei grundlegend verschiedene Varianten zu Auswahl: Entweder sie gestatten den Netzbetreibern eigene Kabel im Gebäude zu verlegen oder sie investieren in ein eigenes gebäudeinternes Glasfasernetz, welches damit providerneutral ist und vereinbaren mit den Telekommunikationsnetzbetreibern einen Übergabepunkt sowie eine Fasernutzung.
Obwohl gebäudeinterne Glasfaservorverkabelungen bis zur Mietfläche mittlerweile zum Standard gehören, lohnt sich ein genauerer Blick auf Art und Ausführung. Eigentümer von Gebäuden haben bei der Realisierung von Glasfaservorverkabelungen zwei grundlegend verschiedene Varianten zu Auswahl: Entweder sie gestatten den Netzbetreibern eigene Kabel im Gebäude zu verlegen oder sie investieren in ein eigenes gebäudeinternes Glasfasernetz, welches damit providerneutral ist und vereinbaren mit den Telekommunikationsnetzbetreibern einen Übergabepunkt sowie eine Fasernutzung.
Auch wenn auf den ersten Blick die erste Variante in Bezug auf Investitionskosten und Bewirtschaftungsrisiken vorteilhaft scheint, gibt es entscheidende Vorteile einer providerneutralen Lösung, die im Eigentum des Gebäudeeigentümers bleibt, die Gunter Frank, einer der Geschäftsführer vom Netzbetreiber fiberONE, im Folgenden beschreibt.
Der Weg vom „Triple-Play Gebäude“ zum „Digitalen Gebäude“:
Providerneutrale Glasfasernetze im Gebäude (Netzebene 4) werden unterschätzt.
Bei der Vermarktung von Büro- und Wohngebäuden spielt neben der Standortfrage die Internetversorgung seit Jahren die mit Abstand wichtigste Rolle. Entscheidend für die Wahl des Providers im Gebäude sind letztendlich die Aspekte: Hohe Geschwindigkeit, kurze Aktivierungszeiten sowie das beste Preis-Leistungsverhältnis.
Die Intention des Objekteigentümers sollte sein, den Nutzern von Anfang an mehrere Gigabitglasfaserprovider zur Auswahl anzubieten und durch eine strategisch ausgelegte Objektverkabelung auch zukünftig die Angebotsvielfalt erweitern zu können.
Vor allem im Geschosswohnungsbau bzw. in der Wohnungswirtschaft verliert deswegen das bislang vorrangig verbaute providereigene Glasfaser-Netz zum Vorteil des gebäudeeigenen Glasfaser-Netzes zunehmend an Bedeutung: Wirkliche Providerneutralität heisst das Stichwort.
Die Errichtung einer eigenen mehrfaserigen Glasfasernetzstruktur, die Gigabitfähigkeit der beauftragten Internet-Service-Provider und die möglichst nutzerfreundliche Vorrüstung der Datenanschlüsse auf die nutzerseitige Telekommunikationsinfrastruktur sind hier gefordert.
der WiredScore zertifizierten Bauvorhaben und Modernisierungen in DACH haben eine Glasfaservorverkabelung.
Ziel sollte es sein, dass der vom Nutzer gewünschte Telekommunikationsnetzbetreiber lediglich durch Patchen auf eine der versorgten Fasern gewählt werden kann – das ist nicht nur ein Vermarktungsargument, sondern entlastet im Endeffekt neben den Nutzern auch noch die Objektverwaltung:
Abgesehen von den Wartezeiten und den oftmals noch nötigen Technikerbesuchen in den Apartments mussten bislang je 100 WEs in 10 Jahren allein die Technikräume über 300 Mal aufgeschlossen werden.
Ziel sollte es sein, dass der vom Nutzer gewünschte Telekommunikationsnetzbetreiber lediglich durch Patchen auf eine der versorgten Fasern gewählt werden kann – das ist nicht nur ein Vermarktungsargument, sondern entlastet im Endeffekt neben den Nutzern auch noch die Objektverwaltung:
Abgesehen von den Wartezeiten und den oftmals noch nötigen Technikerbesuchen in den Apartments mussten bislang je 100 WEs in 10 Jahren allein die Technikräume über 300 Mal aufgeschlossen werden.
Zusätzlich ermöglicht ein providerneutrales Netz bislang kaum bekannte Optionen im Bereich der Gebäudetechnik bzw. der Medienversorgung: So können freie Fasern von Anfang an zur Anbindung einer IP-Sprechanlage, zur Verschaltung von Apartments untereinander oder beispielsweise zur Versorgung von Satelliten-TV (DVB-S) oder Kabel-TV (DVB-C) genutzt oder eingeplant werden. Die nötige Planungssicherheit für den Fachplaner sowie den Bauherrn liefert der Leitfaden zur Errichtung von Glasfasergebäudenetzen.
Wenn das eigentümerseitige Glasfasergebäudenetz mit möglichst 4 Fasern den im Leitfaden geforderten Kriterien entspricht, werden neben fiberONE auch die meisten anderen Provider die ihnen zugeordneten Faser im Gebäudenetz betreiben – und das oben beschriebene Ziel lässt sich zukünftig zum Vorteil aller Nutzer & Bewohner, Haustechniker, Wohnraumverwaltungen und Investoren realisieren. Für letztere stellt dieses LWL- Gebäudenetz zudem ein bislang kaum beachtetes Asset dar!
Neben dem erwähnten positiven Vermarktungsaspekt und dem sich aus dem Providerparallelbetrieb ergebenden erhöhten Nutzerkomfort lässt sich durch strategisches Planen unter Zuhilfenahme der seit Ende letzten Jahres gültigen Glasfaserbereitstellungsentgeltregelung in vielen Fällen sogar noch ein zusätzlicher ökonomischer Vorteil generieren.
Fazit: Der oftmals zum Angebot stehende Baukostenzuschuss eines Providers in Form von Kabeln und Spleissarbeiten kann objektiv betrachtet mit den Vorteilen eines eigenen Gebäudenetzes (NE4) bei weitem nicht mithalten und wird langfristig den Bedürfnissen des Gebäudes und der Bewohner nicht gerecht.
fiberONE
Gunther Frank,
einer der Geschäftsführer bei fiberOne / NYNEX
fiberONE ist ein Gigabit-ISP aus Darmstadt und versorgt größere Gewerbe- & Wohn-Objekte mit gebäudeeigener LWL-Infrastruktur in der Netzebene 4, mit sofort aktivierbarem, sysmmetrischem Gigabit-Internet.